Ratgeber Blaseninkontinenz
Informationen für Betroffene und AngehörigeEs gibt Hilfsmittel, die für Betroffene von Blaseninkontinenz im Alltag eine Unterstützung sein können, vor allem im Hinblick auf die Hygiene. Sie sollen Betroffenen Sicherheit geben, damit es nicht zu einem sozialen Rückzug aufgrund der Erkrankung kommt. Für eine leichtere Blaseninkontinenz gibt es Vorlagen, die einen geruchsbindenden Kern haben. Bei einer mittelschweren Blaseninkontinenz eignen sich Pants, die vergleichbar mit Unterwäsche sind. Windelhosen sind besonders bei schweren Fällen von Blaseninkontinenz zu empfehlen. Eine weitere Möglichkeit sind Katheter, die allerdings zu Keimen in der Harnblase führen können. Sie sind aber gerade einer Überlaufinkontinenz unerlässlich.
Die Therapie sollte auf die entsprechende Form der Blaseninkontinenz abgestimmt sein. Eine genaue Diagnose ist deshalb vor der Behandlung wichtig für die Betroffenen. Bei der Belastungsinkontinenz kann ein Beckenbodentraining helfen, aber auch Medikamente können eine Option sein. Eine Operation ist nur in schweren Fällen anzuraten. Die Überlaufinkontinenz kann bei einer obstruktiven Form durch eine Entfernung des Hindernisses und bei einer funktionellen Form durch Medikamente behandelt werden. Zu einer Verbesserung bei der Dranginkontinenz kann es bei Frauen durch eine Hormonbehandlung kommen. Auch ein Blasentraining oder Medikamente können helfen. Sog. Parasympatholytika sind eine Therapieform bei der Reflexinkontinenz.
Es gibt verschiedene Formen der Blaseninkontinenz, die unterschiedliche Ursachen haben. Bei der Belastungsinkontinenz unterscheidet man drei Grade, die sich durch ein Wasserlassen bei Husten, schnellen Bewegungen oder im Ruhezustand unterscheiden. Die Dranginkontinenz führt dazu, dass die Betroffenen einen Harndrang empfinden, ohne dass die Blase voll ist. Schwierigkeiten bei der vollständigen Entleerung der Blase haben Betroffene einer Überlaufinkontinenz, sodass ein ständiger Harndrang besteht. Bei der Reflexinkontinenz kommt es zu einer gestörten Übertragung bei den Nervenimpulsen, die die Blasenentleerung steuern. Die extraurethrale Inkontinenz führt dazu, dass die Harnentleerung nicht über die Harnröhre, sondern über andere Öffnungen erfolgt.