Ratgeber Blaseninkontinenz
Informationen für Betroffene und AngehörigeEs gibt Hilfsmittel, die für Betroffene von Blaseninkontinenz im Alltag eine Unterstützung sein können, vor allem im Hinblick auf die Hygiene. Sie sollen Betroffenen Sicherheit geben, damit es nicht zu einem sozialen Rückzug aufgrund der Erkrankung kommt. Für eine leichtere Blaseninkontinenz gibt es Vorlagen, die einen geruchsbindenden Kern haben. Bei einer mittelschweren Blaseninkontinenz eignen sich Pants, die vergleichbar mit Unterwäsche sind. Windelhosen sind besonders bei schweren Fällen von Blaseninkontinenz zu empfehlen. Eine weitere Möglichkeit sind Katheter, die allerdings zu Keimen in der Harnblase führen können. Sie sind aber gerade einer Überlaufinkontinenz unerlässlich.
Bei der Diagnose einer Blaseninkontinenz kann es sinnvoll sein, ein sog. Miktionstagebuch zu führen. In diesem werden die Menge der aufgenommenen Flüssigkeit, der Harndrang und die Anzahl der Toilettengänge notiert. In Verbindung mit den auftretenden Symptomen kann der behandelnde Arzt Rückschlüsse auf eine mögliche Blaseninkontinenz ziehen. Zur näheren Bestimmung können gynäkologische und urologische Untersuchungen erfolgen. Auch ein Stresstest, eine Blasenspiegelung oder eine Restharnbestimmung können bei der Diagnose hilfreich sein, vor allem im Hinblick auf Entzündungen oder eine mögliche Dranginkontinenz. Weitere Möglichkeiten sind Ultraschall, urodynamische Messungen, Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie.
Es gibt verschiedene Formen der Blaseninkontinenz, die unterschiedliche Ursachen haben. Bei der Belastungsinkontinenz unterscheidet man drei Grade, die sich durch ein Wasserlassen bei Husten, schnellen Bewegungen oder im Ruhezustand unterscheiden. Die Dranginkontinenz führt dazu, dass die Betroffenen einen Harndrang empfinden, ohne dass die Blase voll ist. Schwierigkeiten bei der vollständigen Entleerung der Blase haben Betroffene einer Überlaufinkontinenz, sodass ein ständiger Harndrang besteht. Bei der Reflexinkontinenz kommt es zu einer gestörten Übertragung bei den Nervenimpulsen, die die Blasenentleerung steuern. Die extraurethrale Inkontinenz führt dazu, dass die Harnentleerung nicht über die Harnröhre, sondern über andere Öffnungen erfolgt.