Ratgeber Blaseninkontinenz
Informationen für Betroffene und AngehörigeLinks zur Blaseninkontinenz
Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.:
www.kontinenz-gesellschaft.de
Frauenärzte im Netz:
www.frauenaerzte-im-netz.de
Inkontinenz Selbsthilfe e. V.:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com
Leitlinie „Harninkontinenz“ der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF):
www.awmf.org
Selbsthilfeverband Inkontinenz:
www.selbsthilfeverband-inkontinenz.org
Unter Blaseninkontinenz versteht man den Verlust der Fähigkeit, sein Urin zurückzuhalten und Zeit und Ort für die Entleerung der Blase selbst zu bestimmen. Betroffene haben häufig mit Schamgefühlen zu kämpfen und ziehen sich deshalb immer mehr zurück. Blaseninkontinenz tritt unabhängig von Alter und Geschlecht auf. Die Ursachen variieren aufgrund der unterschiedlichen anatomischen Beschaffenheit bei Männern, Frauen und Kindern. Bei Frauen, die aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre anfälliger sind, können Schwangerschaften, Geburten oder Übergewicht Auslöser sein. Die Ursache für eine Blaseninkontinenz bei Männern können z. B. Prostataoperationen oder eine gutartige Prostatavergrößerung sein.
Die Therapie sollte auf die entsprechende Form der Blaseninkontinenz abgestimmt sein. Eine genaue Diagnose ist deshalb vor der Behandlung wichtig für die Betroffenen. Bei der Belastungsinkontinenz kann ein Beckenbodentraining helfen, aber auch Medikamente können eine Option sein. Eine Operation ist nur in schweren Fällen anzuraten. Die Überlaufinkontinenz kann bei einer obstruktiven Form durch eine Entfernung des Hindernisses und bei einer funktionellen Form durch Medikamente behandelt werden. Zu einer Verbesserung bei der Dranginkontinenz kann es bei Frauen durch eine Hormonbehandlung kommen. Auch ein Blasentraining oder Medikamente können helfen. Sog. Parasympatholytika sind eine Therapieform bei der Reflexinkontinenz.
Es gibt Hilfsmittel, die für Betroffene von Blaseninkontinenz im Alltag eine Unterstützung sein können, vor allem im Hinblick auf die Hygiene. Sie sollen Betroffenen Sicherheit geben, damit es nicht zu einem sozialen Rückzug aufgrund der Erkrankung kommt. Für eine leichtere Blaseninkontinenz gibt es Vorlagen, die einen geruchsbindenden Kern haben. Bei einer mittelschweren Blaseninkontinenz eignen sich Pants, die vergleichbar mit Unterwäsche sind. Windelhosen sind besonders bei schweren Fällen von Blaseninkontinenz zu empfehlen. Eine weitere Möglichkeit sind Katheter, die allerdings zu Keimen in der Harnblase führen können. Sie sind aber gerade einer Überlaufinkontinenz unerlässlich.