Ratgeber Blaseninkontinenz
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Unter Blaseninkontinenz versteht man den Verlust der Fähigkeit, sein Urin zurückzuhalten und Zeit und Ort für die Entleerung der Blase selbst zu bestimmen. Betroffene haben häufig mit Schamgefühlen zu kämpfen und ziehen sich deshalb immer mehr zurück. Blaseninkontinenz tritt unabhängig von Alter und Geschlecht auf. Die Ursachen variieren aufgrund der unterschiedlichen anatomischen Beschaffenheit bei Männern, Frauen und Kindern. Bei Frauen, die aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre anfälliger sind, können Schwangerschaften, Geburten oder Übergewicht Auslöser sein. Die Ursache für eine Blaseninkontinenz bei Männern können z. B. Prostataoperationen oder eine gutartige Prostatavergrößerung sein.
Bei der Diagnose einer Blaseninkontinenz kann es sinnvoll sein, ein sog. Miktionstagebuch zu führen. In diesem werden die Menge der aufgenommenen Flüssigkeit, der Harndrang und die Anzahl der Toilettengänge notiert. In Verbindung mit den auftretenden Symptomen kann der behandelnde Arzt Rückschlüsse auf eine mögliche Blaseninkontinenz ziehen. Zur näheren Bestimmung können gynäkologische und urologische Untersuchungen erfolgen. Auch ein Stresstest, eine Blasenspiegelung oder eine Restharnbestimmung können bei der Diagnose hilfreich sein, vor allem im Hinblick auf Entzündungen oder eine mögliche Dranginkontinenz. Weitere Möglichkeiten sind Ultraschall, urodynamische Messungen, Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie.
Es gibt Hilfsmittel, die für Betroffene von Blaseninkontinenz im Alltag eine Unterstützung sein können, vor allem im Hinblick auf die Hygiene. Sie sollen Betroffenen Sicherheit geben, damit es nicht zu einem sozialen Rückzug aufgrund der Erkrankung kommt. Für eine leichtere Blaseninkontinenz gibt es Vorlagen, die einen geruchsbindenden Kern haben. Bei einer mittelschweren Blaseninkontinenz eignen sich Pants, die vergleichbar mit Unterwäsche sind. Windelhosen sind besonders bei schweren Fällen von Blaseninkontinenz zu empfehlen. Eine weitere Möglichkeit sind Katheter, die allerdings zu Keimen in der Harnblase führen können. Sie sind aber gerade einer Überlaufinkontinenz unerlässlich.